Wein Glossar

A

Adstringierend

„Adstringierend“ stammt von dem lateinischen Wort „adstringere“, was zusammenziehen bedeutet. Der Begriff beschreibt das Gefühl, wenn Tannine oder Säuren, die meistens in den Kernen oder dem Stielgerüst der Trauben sitzen, im Mund einen ledrigen, strengen und bitteren Geschmack ausgelösen. Die Gerbstoffe ziehen die Schleimhäute zusammen und der Mund trocknet aus. Dieses Merkmal ist typisch für junge Rotweine und verschwindet normalerweise im Reifeprozess des Weines.

Auslese

Als „Auslese“ bezeichnet man den dritthöchsten Prädikatswein nach deutschem Weingesetz. Er wird aus vollreifen und edelfaulen Trauben gewonnen und von Hand selektiert. Für seine Herstellung eignen sich besonders Rebsorten mit fruchtigen Aromen, wie zum Beispiel Riesling. Meist sind die Weinauslesen halbtrocken oder lieblich. Trockene Auslesen bilden eher die Ausnahme, zeichnen sich dann aber durch einen besonders hohen Alkoholgehalt aus.

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B

Barrique

Ein Barrique ist ein Eichenfass  zur Lagerung von Rot- und Weißweinen. Der Barrique-Ausbau verleiht dem Wein eine würzig-rauchige Note. Je neuer das Fass, desto größer sein Einfluss auf den Geschmack. Außerdem spielt auch der minimale Luftaustausch bei der Lagerung des Weins im Barrique eine wichtige Rolle – der Wein erhält so eine leichte, oxidative Reife.

Blanc de Noir

Ein Blanc de Noir ist ein aus roten Trauben gekelterter Weißwein. Ungewöhnlich könnte man denken, aber einfach zu erklären. Der Farbstoff der meisten Trauben befindet sich in der Schale, der Saft ist hingegen farblos. Bei der Herstellung eines Blanc de Noir wird deshalb darauf geachtet, dass Farbstoffe und Saft sich nicht vermischen. In Deutschland wurde der Begriff bisher nicht im Weingesetz definiert. Allgemein gilt aber, dass ein Blanc de Noir zu 100% aus hell gekelterten Rebsorten stammen muss, die im Rebsortenverzeichnis als Noir-Sorten definiert sind.

Blindprobe

Die Blindprobe ist die Königsdisziplin der Weinverkostung: Der Wein wird hier verdeckt angeboten, damit seine Herkunft nicht zu erkennen ist. Das Ziel der Blindproben ist es, ein möglichst objektives Ergebnis zu erzielen. Entweder wird das Etikett abgelöst, oder man hüllt die Weinflasche in ein Tuch ein. Originalkorken werden gegen neutrale Spitzkorken ersetzt. So wird sichergestellt, dass Vorlieben hinsichtlich Rebsorten, Anbauregionen oder anderer Faktoren die Bewertung nicht beeinflussen.

Bocksbeutel

Ein Bocksbeutel ist, anders als der Name vermuten lässt, kein Beutel, sondern eine besondere Flaschenform. Man geht davon aus, dass sich die rundliche Form von der Feldflasche ableitet. Sie ist heute das typische Behältnis für Frankenweine. Vor 250 Jahren war sie noch ein Zeichen für den angesehensten und besten Frankenwein, den Würzburger Stein. Inzwischen wird sie auch für andere Frankenweine genutzt. Dennoch bleibt die Flasche ein Zeichen für hochwertige Weine, da ihr Inhalt bei der amtlichen Qualitätsweinprüfung eine Mindestpunktzahl von 2,0 erreichen muss.

Bukett oder Bouquet

Der Begriff „Bouquet“ stammt aus dem Französischen und heißt übersetzt Blumenstrauß. Übertragen auf den Wein umfasst das sogenannte „Bukett“ die Gesamtheit all seiner Duft- und Geschmacksstoffe. Sie setzt sich aus den Aromen der Traube (Primär-Aromen) und weiteren Aromastoffen zusammen, die sich im Laufe von Gärung, Ausbau und Alterung entwickeln (Sekundär-Aromen). Je geruchsintensiver ein Wein, desto bukettreicher ist er. Durch Rebsorte, Anbaugebiet und Jahrgang lässt sich das Bukett beeinflussen.

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C

Cuvée

Unter dem Begriff „Cuvée“ versteht man im deutschen Sprachgebrauch den Verschnitt verschiedener fertiger Grundweine. Dabei ist die Cuvée von anderen Weinen, die lediglich aus mehreren Rebsorten komponiert wurden, zu unterscheiden. Das Gegenstück stellt der „sortenreine Wein“ dar, der aus nur einer einzigen Rebsorte hergestellt wird. Sowohl bei sortenreinen Weinen, als auch bei Cuvées, besteht ein breites Qualitätsspektrum. Dass eine Cuvée per se nichts Negatives ist, beweist zum Beispiel die Beliebtheit der Bordeaux-Weine.

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D

Degustation

Unter dem Begriff „Degustation“, der von dem lateinischen Wort „degustatio“ abgeleitet ist, versteht man das Verkosten und anschließende Bewerten eines oder mehrerer Weine. Um die Qualität mit möglichst vielen Sinnen zu bestimmen, werden Farbe, Geschmack und Geruch bewertet. Die Bewertungskriterien objektiv einzuschätzen setzt viel Erfahrung voraus. Aber jeder kann bei einer Weinverkostung lernen, verschiedene Facetten unterschiedlicher Weine zu erschmecken und zu genießen.

Dekantieren

Dekantieren beschreibt das Umfüllen eines Weins aus der Flasche in eine Karaffe, um ihn von unerwünschtem Bodensatz zu trennen. Ein anderes Ziel besteht darin, durch den Kontakt des Weines mit Sauerstoff das Aroma zu verbessern. Gerade junge Weine gewinnen dabei an Geschmacksvolumen.

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E

Edelfäule

Edelfäule kommt durch den Schimmelpilz „Botrytis cinerea“ zustande, der sich in die Traube bohrt. Dadurch verdunstet Wasser, was den Zuckergehalt drastisch erhöht und für ein intensiveres Aroma sorgt. Der Pilz ist deshalb bei Winzern sehr beliebt, denn wenn er reife Trauben befällt, begünstigt er die Herstellung von edelsüßen Wein-Spezialitäten. Tritt der Schimmelbefall aber zu früh ein, entsteht die gefürchtete Graufäule. Für das Wachstum des Pilzes ist das Klima entscheidend: Neblige Herbstmorgen und warme Nachmittage sind förderlich.

Entrappen

Als Entrappen (auch Abbeeren) wird das Ablösen der Traubenstiele (Rappen) von den Beeren bezeichnet.  Meist geschieht dies durch Abbeer- oder Entrappungsmaschinen. Auf diese Weise entfernt man unverholzte, grüne Stiele, da in den Stielgerüsten der Trauben geschmacklich unangenehme Inhaltsstoffe enthalten sind. Heute wird bei der Weißweinbereitung fast immer, bei der Rotweinbereitung überwiegend abgebeert. Kein Entrappen erfolgt etwa bei der Ganztraubenpressung.

Etikett

Nach EU-Gesetz ist das Flaschenetikett eines Weines der wesentliche Bestandteil bei der Produktbeschreibung. Der Käufer soll möglichst genau und wahrheitsgemäß informiert werden. Bei den Beschreibungen auf einem Etikett unterscheidet man zwischen vorgeschriebenen und zulässigen Angaben. Nicht ausdrücklich zugelassene Angaben sind verboten, weil der Verbraucher vor Irreführungen geschützt werden soll. Auf jedem Flaschenetikett müssen Angaben zur Qualität, Herkunft, Füllvolumen, Abfüller und Alkoholgehalt zu finden sein. Zusätzliche mögliche Angaben sind zum Beispiel Farbe, Jahrgang oder Rebsorte.

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F

Fassgeschmack

Dieser häufig auftretende Weinfehler äußert sich durch einen dumpfen, muffigen Geruch und Geschmack im Wein. Der Fassgeschmack entsteht durch schlecht gereinigte oder zu lange leerstehende Holzfässer. Besonders bei älteren Fässern stellen verschmutzte Poren einen idealen Nährboden für Mikroorganismen dar. Aber auch bei neueren Fässern kann ein Weinfehler auftreten, welcher einen holzigen Geschmack aufweist.

Firne

Die Firne beschreibt das Altersstadium eines Weins. Lange gelagerte und gereifte Weine entwickeln einen muffigen und oxidativen Altersgeschmack, der meist als negative Eigenschaft von überlagerten Weinen gewertet wird. Bei langsam gereiften, alten Weinen kann eine leichte Firne jedoch auch einen positiven Eindruck hervorrufen.

Flaschengärung

Flaschengärung ist das Verfahren, mit dem Sekt hergestellt wird. Zusammen mit Hefe und Zucker wird der vorgegorene Grundwein in Flaschen abgefüllt. Diese Flaschen werden regelmäßig gerüttelt, wodurch sich die Gärungsrückstände im Flaschenhals ablagern, sie werden auch „Depot“ genannt. Nachdem die Gärung abgeschlossen ist, wird der Flaschenhals eingefroren und die Flasche dann geöffnet. Der Eispfropfen schießt heraus und entfernt dabei die Rückstände. Dieser Vorgang wird Degorgieren genannt. Anschließend wird der Sekt mit einer Wein-Zuckerlösung aufgefüllt und endgültig verkorkt.

 

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G

Gärung

Wein enthält (in der Regel) Alkohol. Dieser entsteht durch die Gärung des zuvor gewonnenen Traubensafts. Bei diesem Prozess wird Zucker in Ethanol umgewandelt, also in Alkohol. Die Enzyme von Hefen bauen die im Saft enthaltenen Kohlenhydrate (Zuckerarten) ab, wodurch Alkohol und Kohlendioxid entstehen. Grundsätzlich kann man sagen, je langsamer die Gärung verläuft, desto besser entwickeln sich Geschmacksaromen im Wein. Aus diesem Grund werden viele Weine während der Gärung vom Kellermeister in Stahltanks heruntergekühlt.

Gerbstoffe (auch: Tannine)

Der Gerbstoff, auch Tannin, ist einer der wichtigsten Bestandteile des Weines. Bereits lange vor der Reife kommt er schon in der Traube vor, besonders im Stielgerüst, den Kernen und den Beerenhäuten. Je nach Konzentration und Reife schmeckt der Gerbstoff leicht bitter und zieht den Gaumen zusammen. Bei kräftigen Rotweinen können sich diese Eigenschaften positiv auf den Geschmack auswirken. Es erhöht die geschmackliche Komplexität des Weins. Bei Weißweinen sind Gerbstoffe jedoch unerwünscht, da sie den Wein bitter machen.

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H

Halbtrocken

Der Begriff „halbtrocken“ bezeichnet den Geschmack von Wein- und Sektsorten. Halbtrockene Weine sind von einer leichten Restsüße geprägt und unterscheiden sich daher von trockenen Weinen. Eine EU-Richtlinie bezüglich der Beschreibung, Bezeichnung, Aufmachung und des Schutzes bestimmter Weinbauerzeugnisse regelt den Restzuckergehalt bei halbtrockenen Weinen auf 9 bis 18 Gramm pro Liter. Zum Vergleich: Ein Liter trockenen Weins darf maximal 9 Gramm Restzucker enthalten, lieblicher Wein hat sogar einen Gehalt von bis zu 45 Gramm Zucker je Liter.

Halsschleife

Eine Halsschleife kann zusätzlich zum Etikett am Flaschenhals angebracht werden und enthält oft die Jahrgangs- und Prädikatsangaben und das Prämierungsemblem.
Von wem? Hersteller, zentrale Stelle?

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I

Isabella

Die Isabella-Rebe stammt aus Amerika, wo sie durch eine Kreuzung der amerikanischen Vitis labrusca und der europäischen Vitis vinifera entstand. Ihrem Ursprung zum Trotz ist die Rebe vor allem in Österreich stark verbreitet. Die Isabella-Rebe ist auch unter den Namen Uhudler und Heckenklescher bekannt.

Sie ist ein Direktträger (Kreuzung ohne Veredelung) und zeichnet sich vor allem durch eine hohe Pilz- und Reblausresistenz aus. Die Isabella kommt mit den heißen Klimas tropischer und subtropischer Gebiete gut zurecht und benötigt kaum Dünger.

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J

Jungfernwein

Beim Jungfernwein handelt es sich um die erste Ernte eines neubepflanzten Weinbergs – da jeder Weinberg nur ein einziges Mal einen Jungfernwein hervorbringen kann, ist er etwas ganz besonderes. Die erste Lese wird meistens drei bis fünf Jahre nach der Neuanlage eingebracht. Die Jahre davor werden die Fruchtansätze entfernt, damit sich die jungen Rebstöcke gut entwickeln können und groß und stark werden. Ein Jungfernwein ist sehr fruchtig und sollte noch im gleichen Jahr getrunken werden.

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K

Kapsel

Die Kapsel bedeckt den Korken und besteht meistens aus PVC, Aluminium oder Polyethylen, wobei letzteres als umweltverträglichste Alternative gilt. Höhere Qualitäten werden mit Zinnkapseln ausgestattet. Meistens enthält sie einen auf den Wein oder Produzenten hinweisenden Aufdruck. Durch die Kapsel wird der Korken vor dem Austrocknen geschützt und außerdem ein dekorativer Zweck erreicht.

Korken

Die Korkeiche ist die einzige der rund 600 Eichenarten, die für die Herstellung von Korken verwendet werden kann. Ihre Rinde ist sehr stark und besitzt die Fähigkeit, sich in relativ kurzer Zeit wieder zu bilden, ohne dass der Baum abstirbt. Kork eignet sich ideal für das Verschließen von Wein- und Sektflaschen weil er elastisch, wasserdicht und gasdicht ist. Mit der Zeit wird der Korken minimaldurchlässig, so dass Sauerstoff in die Flasche gelangt und der Wein atmet. Er hält aber mindestens 25 Jahre, je nach Luftfeuchtigkeit. Dann wird die Flasche gegebenenfalls neu verkorkt.

 

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L

Lagrein

Lagrein ist eine Rote Rebsorte, deren Ursprünge in Südtirol des 17. Jahrhunderts liegen. Es handelt sich um eine alte Kreuzung auf Basis des norditalienischen Teroldego.

Weine aus Lagrein sind oft pikant, saftig und mit guter Tanninstruktur. Sie können bei entsprechender Sorgfalt im Keller herausragende Qualitäten und auch Lagerpotential erreichen. Sie passen ideal zum Schmorbraten und Grillfleisch. Lagrein-Weine in leichteren Ausbauvarianten sind ein gefälliger und dennoch nicht anspruchsloser Wein für viele Gelegenheiten

Lese / Ernte

Die Traubenernte findet in Mitteleuropa Ende September bis Anfang November statt, wenn die Trauben eine ideale Balance zwischen Zuckergehalt und Säure haben. Nur Eisweine können erst nach dem ersten Frost bei -8°C gelesen werden, der oft erst im Dezember eintritt. In der heute gängigen Handlese werden die Trauben in eine kleine Kiste gelegt, damit sie nicht beschädigt werden, und der Oxidation ausgesetzt.

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M

Maische(n)

Das Maischen ist ein Verfahren bei der Weinerzeugung. Beim Verfahren wird der Zucker aus einem Brei aus Traubenschalen, Kernen und Stielen (der namensgebenden „Maische“) in Alkohol vergärt. Einfache Weine entstehen durch zwei- bis dreitägige Maischestandzeit während der Gärung. Manche Rotweine stehen darüber hinaus noch längere Zeit auf der Maische.

Most

Unter Most beziehungsweise Traubenmost wird der durch Pressen oder selbstständiges Ablaufen gewonnene Saft verstanden, bei dem die Gärung noch nicht eingesetzt hat. Er ist als Vorstufe des eigentlichen Weins zu verstehen. Die Gärung kann durch die Zugabe von Zucker, Hefesorten und Kohlendioxid beeinflusst werden und geschieht unter der Aufsicht des Kellermeisters, der von verschiedenen Einflussmöglichkeiten wohldosiert Gebrauch macht. So bestimmt er die ideale Temperatur und die Gärungszeit. Beides trägt letztendlich zur Qualität des Weins bei.

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N

Nachgärung

Nach der eigentlichen alkoholischen Gärung von Wein kommt es gelegentlich zur sogenannten Nachgärung: Die Angärung eines Zuckerrestes im Flaschenwein durch Einwirkung von Hefe. Dies geschieht oft auf natürliche Art und Weise, wird manchmal jedoch auch vom Kellermeister eingeleitet – der Wein wird dadurch milder und runder. Wenn eine unerwünschte Nachgärung erfolgt, wird der Wein jedoch ungenießbar. Gärt ein bereits fertig abgefüllter Wein in der Flasche nach, bedeutet dies meist, dass der Wein fehlerhaft ist.

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P

Perlwein

Perlwein, auch unter dem Namen „Secco“ (ital. „trocken“) bekannt, bezeichnet Wein, der mindestens 7 Prozent Alkohol aufweist und Kohlensäure beinhaltet. Sein Kohlensäuredruck darf nur zwischen 1 und 2,5 bar liegen. Ab einem höheren Druck spricht man von Schaumwein (Sekt).

Perlwein war in Deutschland in den 50er und 60er-Jahren beliebt, gerat dann aber aus der Mode. Sein Comeback war in den 90er-Jahren, als Perlweine aus Italien (Prosecco frizzante) anfingen, sich zu etablieren. Seit dem wird Perlwein auch in Deutschland wieder in größeren Mengen produziert.

Primäraromen

Primäraromen sind typische, im Wein wahrnehmbare Aromen, die bereits in der Traube enthalten sind. Meistens sind sie blumig, pflanzlich oder fruchtig – Sie können jedoch auch eine von der Bodenprägung mineralische Note aufweisen. Jede Rebsorte besitzt ihre eigenen Primäraromen – Weine aus der weißen Traube Sauvignon Blanc riechen oft nach Stachelbeere, während Rotweine aus Pinot Noir einen Duft von Kirschen haben. Vor allem junge, fruchtbetonte Weine weisen starke Primäraromen auf.

 

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Q

Qualitätsstufe

Nach dem EU-Weingesetz müssen Weinhersteller die Weinqualität auf dem Etikett angeben. Insgesamt gibt es vier Qualitätsstufen. Angefangen bei “Deutschem Wein” (veraltet Tafelwein), über “Landwein” und “Qualitätswein” bis hin zum “Prädikatswein“. Einzelheiten werden national bestimmt, deshalb kann man die Qualitätsstufen international nur schwer miteinander vergleichen. Wichtige Kriterien zur Berurteilung der Qualität in Deutschland sind die Rebsorte, die Leseart und die Art und Dauer der Reifelagerung.

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R

Rebschnitt

Die ursprüngliche, wilde Traubenrebe wächst vergleichsweise sehr hoch. Das ergibt für den Weinbau einige Probleme: Zum einen ist die Pflege der hohen Pflanzen sehr anspruchsvoll, denn sie sind Wind und Wetter stärker ausgesetzt, zum anderen bringen die hochgewachsenen Pflanzen wesentlich weniger Ertrag. Angeblich durch eine Legende kamen die Menschen auf die Idee, die Pflanzen einfach zu stutzen, nachdem eine von einem Esel angefressene Rebe viel mehr Früchte trug als die anderen. Der jährliche Rückschnitt im Winter ist seitdem eine wichtige und angesehene, von Hand durchgeführte Arbeit.

Reserva

Die Bezeichnung Reserva steht für einen spanischen Wein, der mindestens ein Jahr im Eichenholzfass und mindestens drei Jahre in Fass und Flasche gereift ist. Der Wein darf also erst im dritten Jahr nach der Ernte ausgeliefert werden. Es werden ausschließlich Weine aus guten Jahrgängen verwendet, deren Alkoholgehalt mindestens 0,5 % vol über dem jeweils vorgeschriebenen Mindestalkoholgehalt liegt. Besonders Weine aus der Rioja und den Ribera del Duero eignen sich für diesen so genannten Barriqueausbau. “Reserva“ und “Gran Reserva“ werden daneben auch als Qualitätskennzeichen für spanischen Brandy verwendet, die sich in diesem Fall auf die Lagerungsdauer nach dem Brennen beziehen.

Restsüße

Die Gesamtmenge an unvergorenem Zucker in Wein und Schaumwein wird „Restsüße“ genannt. Sie wird in Gramm pro Liter angegeben. Nur wenige Weine weisen einen Restzucker von weniger als einem Gramm auf, da einige Zuckersorten nicht vergärbar sind.

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S

Sauvignon blanc

Sauvignon ist eine natürliche Kreuzung von Traminer und einer unbekannten Rebsorte. Die genaue Herkunft ist nicht klar, aber dass sie aus Frankreich stammt, ist bekannt. Verbreitet ist die Rebsorte in Gebieten mit heißem Klima wie zum Beispiel Australien, aber auch in Neuseeland. Die blassgelbe Farbe des Weißweins sowie Zitronen- und Passionsfruchtaromen sind für Weine dieser Rebsorte typisch.

Servicetemperatur

Erst die richtige Temperatur gibt dem Wein die Möglichkeit, sein geschmackliches Potential zu entfalten. Eine zu hohe Temperatur lässt den Alkoholduft zu stark hervortreten, eine zu niedrige verhindert, dass sich der Geruch richtig entfalten kann. Die günstigsten Servicetemperaturen sind bei Weißwein zwischen 8°C und 14°C und beim Rotwein zwischen 14°C und 19°C. Bei Schaum- und Perlwein liegt die optimale Servicetemperatur zwischen 6°C und 8°C.

Siegerrebe

Die Siegerrebe ist eine weiße Rebsorte, deren Beeren leicht rötlich sind. Sie ist eine Neuzüchtung, die aus einer Kreuzung zwischen Madeleine Angevine und Gewürztraminer aus dem Jahr 1929 entstand. Sie kann fast 10 Tage vor dem frühreifenden Gutedel geerntet werden und wird somit auch in Ländern mit unvorteilhaftem Klima, wie zum Beispiel England und Schweden, eingesetzt. Der Weißwein der Siegerrebe verfügt über eine moderat kräftige Säure und wird besonders gerne zu Blauschimmelkäse wie Roquefort gereicht.

Spätlese

Zum ersten Mal wurde der Begriff „Spätlese“ 1775 verwendet. Damals war man verpflichtet, sich die Lese vom Fürstbischof genehmigen zu lassen. Der Bote, der die Lesefreigabe hatte, verspätete sich und die Trauben wurden vom Schimmelpilz Botrytis befallen. Nach damaligem Wissensstand schien die Ernte verloren. Trotzdem wurde der Wein gekeltert und im Frühjahr folgte die große Überraschung, denn der Wein schmeckte. Heutzutage ist Spätlese kein Zufall mehr: Die Termine für die Lese sind festgelegt. Spätleseweine sind heute die zweithöchsten Prädikatsweine.

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T

Temperieren

Unter Temperieren versteht man, dass der jeweilige Wein auf die für ihn richtige Trinktemperatur gebracht wird. Weißweine werden in aller Regel zwischen 8 und 12 °C getrunken, während Rotweine bei 16 bis 18 °C genossen werden. Die Temperierung spielt eine große Rolle, da sie sich oft stark auf den Geschmack des Weines auswirken kann. Die erfrischende Säure des Weißweins zum Beispiel kann durch zu hohe Temperaturen unschön gedämpft werden. Auf der anderen Seite lassen zu niedrige Temperaturen Rotwein leicht unausgewogen wirken.

Um es dem Endverbraucher leichter zu machen, seinen Wein richtig zu temperieren, finden sich meistens Angaben zur idealen Trinktemperatur auf dem Weinetikett. Im Zweifel fragen Sie einfach im Weinfachhandel Ihres Vertrauens.

Terroir

Dieses Wort kommt aus dem französischen und lässt sich ungefähr mit Umwelt übersetzen. In der Welt des Weines bedeutet es aber weit mehr, der französische Winzer Bruno Prats interpretierte es so: „Terroir ist das Zusammentreffen von Klima, Boden und Landschaft, das Zusammenwirken einer unendlichen Anzahl von Faktoren: Nacht- und Tages-Temperaturen, Niederschlags-Verteilung, Sonnenschein-Stunden, Hangneigung und Boden-Durchlässigkeit, nur um einige wenige zu nennen.“ Diese Faktoren bilden Weinkennern zufolge eine durchaus wahrnehmbare Note im Wein.

Trester

Die meist breiige Masse aus Traubenschalen, Fruchtfleisch, Kernen und gegebenenfalls Stielen nach dem Pressen wird Trester genannt. Durchschnittlich erhält man aus 100 Liter Maische 25 Kilogramm Trester. Dieser wird meistens zu Tresterwein oder Düngemittel weiterverarbeitet. Der Tresterwein (oft auch als Gesindewein, Nachwein oder Haustrunk bezeichnet) war in der Antike als Massengetränk für arme Schichten sehr beliebt.

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U

Umgärung

Unter Umgärung versteht man die Zugabe eines meist älteren und fehlerhaften Weines zu einem gärenden Most. Dadurch wird der Wein aufgebessert, Oxidationen und leichte Fehltöne werden beseitigt.

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V

V.D.P.

Die Abkürzung steht für den Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. Der 1910 gegründete Verband besteht heute aus ungefähr 200 Spitzenweingütern in Deutschland, die sich selbst zur Einhaltung hoher Qualitätsstandards verpflichten. Die Exklusivität des VDPs wird dadurch gesichert, dass eine Mitgliedschaft weder käuflich ist, noch sich um sie beworben werden kann. Laut eigenen Angaben ist „der einzige Weg, Mitglied im VDP zu werden, durch langjährige herausragende Qualität national und international auf sich aufmerksam zu machen und andere Mitglieder derart zu beeindrucken, dass man von ihnen zur Mitgliedschaft eingeladen wird.“

V.Q.P.R.D.

Abkürzung für „Vin de Qualité Produit dans une Région Déterminée“, die französische Bezeichnung für „Qualitätswein bestimmter Regionen (Anbaugebiete)“ ist eine von der EU festgelegte Kategorie für Qualitätsweine. Der Begriff fasst in Frankreich alle A.O.C.–Weine und V.D.Q.S.–Weine zusammen.

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W

Weinalter

Aus dem Weinalter einer Person, welches wir anhand eines Beratungsgesprächs ermitteln können, entnehmen wir die Erfahrung und den Weingeschmack. Dadurch sind wir in der Lage, spezifisch Weinsorten zu empfehlen. (Axel Kusch)

Weinbrand

Weinbrand ist ein hochprozentiges alkoholisches Getränk und wird durch Destillation aus meist, alkoholreichen Weinen (Brennweine) erzeugt. Durch zwei- bis dreimaliges Destillieren wird eine hochprozentige Spirituose von 52% bis 86% vol. Alkoholgehalt gewonnen. Die Mindestreifezeit in Eichenholzfässern beträgt sechs bis zwölf Monate. Die bekanntesten Weinbrände sind unter dem Namen ihres Herkunftsgebiets bekannt – Armagnac oder Cognac. Zur Verfeinerung des Geschmackes werden manchmal Extrakte aus Eichenholz-Spänen, Pflaumen, grünen Walnüssen oder getrockneten Mandelschalen zugesetzt.

Weinkeller

Ein guter Weinkeller sollte gut gelüftet, dunkel und trocken sein. Der Wein darf dem Tageslicht nicht ausgesetzt werden und vor allem sollte das Lager keine Temperaturschwankungen aufweisen: Eine gleichmäßige Temperatur von 12-17°C verhindert das frühe Altwerden der Weine. In der Nähe sollten keine stark liegenden Lebensmittel aufbewahrt werden, da der Wein durch den Korken atmet. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70% verhindert, dass die Korken austrocknen oder die Etiketten sich auflösen.

Weinsäure

Bei der Herstellung von Wein bleiben oft Reste der Hefeabpressung, der Destillationsrückstände auf dem Boden der Fässer zurück, aus denen man seit dem 18. Jahrhundert mit Hilfe von Schwefelsäure die Weinsäure isoliert. Die Weinsäure ist für Lebensmittel allgemein zugelassen und findet sich häufig in Frucht- und Gemüsesäften, Erfrischungsgetränken, Obst- und Gemüsekonserven, Marmelade, Konfitüre und Gelee. Dank ihrer Eigenschaft kein Wasser anzuziehen, ist sie auch in Gelierzucker, Getränke- und Brausepulver zu finden.

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X

Xarel-lo

Xarel-lo ist eine weiße Weinrebe aus Ost-Spanien. Sie gilt als wichtigste weiße Weinrebe Kataloniens, wird aber auch in Australien und Südafrika kultiviert.

Die Rebe gehört zu den Hauptsorten bei der Herstellung von Cava-Sekt. Xarel-lo gilt als früh reifende, besonders ertragsreiche Rebe mit einem mild würzigen, dem Weißkohl ähnlichen Aroma.

Xarel-lo ist auch unter den Namen Cartoixa, Cartuja, Cartuxa, Jaén Blanco, Moll, Pansa, Pansa Blanca, Pansal, Pansalat, Pansalet, Pansar, Pensal, Prensa Branco, Vinate, Vinyater, Xarell-Lo, Xarello und Xarelo Blanco bekannt.

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Y

Yecla

Yecla ist ein Weinanbaugebiet im Südosten Spaniens nahe der gleichnamigen Stadt. Die Rebflächen liegen auf einem Plateau umgeben von sanften Bergen.

Die Rebfläche umfasst 11.500 Hektar – davon 4.600 Hektar für Qualitätsweine. Die Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origen) für Weine aus Yecla ist durch Spanisches Gesetz geschützt.

Die Region Yecla verfügt über ein ausgeprägt kontinentales Binnenklima mit leicht mediterranen Einflüssen. Es gibt dort trockene, heiße Sommer von bis zu 39°C, gemäßigte Winter und insgesamt geringe Niederschläge.

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Z

Zimmertemperatur

Die Faustregel, dass Rotweine immer bei Zimmertemperatur getrunken werden müssen, ist mittlerweile überholt. Sie stammt aus der Zeit, als die durchschnittliche Zimmertemperatur noch bei 18°C lag. Heute liegt die durchschnittliche Zimmertemperatur bei 20°C bis 22°C, wodurch der Alkohol im Wein geschmacklich dominiert. Für jüngere Rotwein gilt heute 12°C bis 14°C als perfekte Trinktemperatur, bei kräftigeren Weinen 15°C bis 18°C. Grundsätzlich sagt man: Je jünger der Rotwein, umso kühler sollte er getrunken werden.

Zweigelt

Im Jahre 1922 kreuzte der Österreicher Dr. Franz Zweigelt die Rebsorten Blaufränkisch und St. Laurent. Die rote Neuzüchtung wurde in der Steiermark angepflanzt und ist bis heute eine der populärsten Rebsorten in Österreich. Zweigelt-Weine haben eine dunkle Farbe und zeichnen sich durch einen fleischigen Geschmack, sowie Aromen von roter und schwarzer Frucht aus. Als junger Wein passt Zweigelt hervorragend zu kalten Speisen und leichten Fisch- oder Geflügelgerichten.

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